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Schnecken

24. März 2010

Nano Cube

Die Wasserwerte wurden getestet und für gut befunden. Und mit etwas Glück gibt es bald auch Bilder von den zukünftigen Bewohnern. Die sollen nämlich morgen hier eintreffen. Das wird ja so aufregend.

Ich dachte, ich stell Euch solange die momentanen Bewohner vor.

Da wäre die Tylomelania sp. Mini, hier zu sehen, bei ihren morgendlichen Klimmzügen (Ihr solltet sie mal bei den Liegestütz sehen…)

Mini-Tylo

Und ihre Schwester Tylomelania sp. Mini Yellow (meine kleine Quietscheentchen)

Mini Tylo Yellow

Beide stammen aus dem Poso-See in Sulawesi. Sie sind so ungefähr 3 Zentimeter lang (Pi mal Daumen) und so schnell, wie man es von einer Schnecke auch erwartet. Es kann schon mal passieren, dass eine Tylo im vollen Galopp einschläft. Vielleicht lauern sie auch nur, weil so Algen gelten ja gemeinhin als tückisch. Diese Schneckenart ist die einzige, die ich freiwillig ins Becken geholt habe, die anderen reisten mehr so als blinde Passagiere in den Pflanzen eingeschmuggelt.

Planorbella duryi, auch Posthornschnecke genannt.

Posthornschnecke

Dieses Exemplar ist ein wenig auffallender mit seinem hübschen Tupfenmuster, seine Geschwister sind rosa, babyrosa. Mir ist immernoch schleierhaft, wieso ich von allen Farbvariationen ausgerechnet ROSA erwischen musste. Na gut, schwarze Posthornschnecken sind noch nicht erfunden worden. Dafür sind die Posthörnchen um einiges flotter unterwegs, als die Mini-Tylos und sie schlafen auch nicht dauernd ein. Dazu sind sie auch viel zu verfressen. Netterweise haben sie bisher meine Pflanzen stehen lassen, dafür putzen sie sehr ordentlich Scheiben. Sogar streifenfrei.

Dann hätte ich noch die gemeine Quellblasenschnecke (Physa fontinalis)
Herman Munster
…Wobei dieses Exemplar noch gemeiner ist, als die anderen. Das ist Herman Munster, die größte Quellblasenschnecke, die ich jemals gesehen habe. Er schafft es locker auf die doppelte Größe seiner Kumpels. Er nimmt auch keine Rücksicht auf Verluste, so weiß ich immer, wenn er mal wieder durchs kubanische Zwergperlkraut gepflügt ist. …Einige traurige Triebe dümpeln dann traurig an der Wasseroberfläche (mieser, kleine Marodeur). Das Perlmoos hat er sogar aus seiner Verankerung gerissen (gut, wieso hab ich dusselige Kuh es auch nicht mit Stahlseilen aufgebunden?). Manchmal entdeckt er auch seine weibliche Seite an sich, dann dürft Ihr ihn Hermina nennen und er will das Recht darauf haben, Kinder zu kriegen. …Wie sonst auch, muss er (sie) dabei übertreiben und heftet mir ein Gelege an die Pflanzen, bei dessen Anblick eine Apfelschnecke vor Neid erblassen würde. Übrigens ist die Blasenschnecke die wahre Rennschnecke. Die können ein Tempo vorlegen, dass man nur noch einen Kondensstreifen von ihnen sieht. In der Geschwindigkeit fressen sie auch Algen (wobei ihnen Art und Form völlig schnuppe sind), deswegen habe ich die lieben Kleinen richtig ins Herz geschlossen (selbst Hermy, der es einem wirklich nicht leicht macht…)
Der kleine Knubbel, der da an Hermy klebt, ist übrigens eine Bithynia Codiella, eine bauchige Schnauzenschnecke (ich vermute es jedenfalls). Das ist die Geißel der Schneckenheit. Meist sind die Tierchen zu faul, selber zu kriechen, deswegen saugen sie sich am Gehäuse einer anderen Schnecke fest und das für Stunden, wenn es sein muss. Wenn sie ihren Willen nicht bekommt (also abgeworfen wird), schmollt sie und deckelt sich ein. …Ob diese drolligen Tiere auch irgendeinen Nutzen haben, entzieht sich meiner Kenntnis.

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